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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 34

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Hettiiiqe, auf betten Schiffe gebaut werden. Stettiner Schiffs- Die Vulkan-Werft in Stettin und Hamburg ist die größte auf dem Kontinent. Aus kleinen Verhältnissen erwachsen, beschäftigt sie heute 13 000 Arbeiter und ein Heer von Beamten und Ingenieuren. Im Bau der großen Schnell- dampfer der Hamburg-Amerika-Linie und des 'Norddeutschen Lloyd war die Bulkan-Werft bahnbrechend und neben F^ö rde von Eckernförde. Die Förde wird von einem hügeligen, mit Buchenwald bedeckten Ufergelände von 30 m Höhe umsäumt. Sie hat 141cm Länge, 1 km Breite, bis 27 m Tiefe und ist eine der besten Hafenbuchten Schleswigs. Die Förden sind „ertrunkene Täler".

2. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 62

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
62 Handelsgeographie. Werte des Welthandels. Weitaus den größten Anteil am Welthandel haben Großbritannien (17%), das Deutsche Reich (13%) und die Vereinigten Staaten von Amerika (10%); sie sind die drei Riesenhandelsstaaten der Erde; auf sie entfallen volle -10% des Gesamtaußenhandels der Welt. (S. auch die Entwicklung des Außen- Handels der einzelnen Länder S. 21.) Was insbesondere die Tätigkeit des deut- scheu Kaufmanns betrifft, so überspannt sie heute den ganzen Erdball, und das alte Hansewort „Mein Feld ist die Welt" ist nunmehr zur vollendeten Tatsache ge- worden. (Deutschlands Handel S. S. 26.) Gesamt-Außenhandel wichtigerer Länder 1910. Ber. Frank- Bel-Jta- Großbritannien Deutschld. Staaten Niederl. reich gien lien Übrige Länder Ia^«Ss4s>N5k§5l Iw>c| ~| 17% 13%, ' 10% 3% 8% 4°/0 3,5°/o 36,5% 23 000 Mill. M. 16 500 13 900 10 000 10 000 5500 4100 50 040 Mill. M. Wert des Gesamt-Außenhandels aller Länder der Erde 1910 139 Milliarden Mark. Welthandelsgüter. I. Nahrungs- und Genußmittel. 1. Getreide. Unter den Nahruugspslauzeu stehen die Getreidearten an erster Stelle; an ihren Anbau kuüpst sich alle höhere Kultur, und unter allen Welt- Handelsgütern behauptet das Getreide den ersten Rang. Zu den Getreide aus- sührenden Ländern, die demnach als die Kornkammern der Erde bezeichnet werden können, zählen, nach ihrer Bedeutung für den Weltmarkt geordnet: die Bereinigten Staaten, Rußland, Argentinien, Kanada, Rumänien, Ungarn, Australien. Hauptgetreide-Einfuhrländer sind die Industriestaaten Europas sowie die skandinavischen Staaten. (Gründe!) In Deutschland ist das Getreide überhaupt der erste und wichtigste Einfuhrartikel (für nahezu 1 Mil- liarde Mark; fast 7 Millionen Tonnen, Großbritannien über 9 Billionen Tonnen), trotzdem Deutschland selbst nach Rußland am meisten Getreide in Europa anbaut. Infolge der großartigen Entwicklung der Verkehrsmittel ist heutzutage eine all- gemeine Welternährung gesichert und sind Hungersnöte in den Ländern europäischer Kultur ausgeschlossen. Die westeuropäischen Staaten (ohne Großbritannien, das noch Freihandel hat), vor allem auch Deutschland, haben infolge des ungeheuren Angebots ausländischen Getreides Getreidezölle eingeführt, damit die eigene Land- Wirtschaft konkurrenzfähig bleibt. 2. Kartoffel. Nächst dem Getreide ist für Europa die Kartoffel, das „Brot der Armen", sehr wichtig; sie stammt bekanntlich aus Amerika und ist nunmehr über ganz Europa verbreitet. Weitaus die meisten Kartoffeln, etwa die Hälfte der Welternte (jährlich bis1/2 Milliarde Meterzentner), erzeugt Deutschland. (S. S. 9 u. 10.)

3. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 63

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Welthandelsgüter. 63 3. Zucker. Eine sehr bedeutsame Rolle in der Weltwirtschast spielt der Zucker, der teils Rohr-, teils Rübenzucker ist. Ganz gewaltigen Aufschwung hat die Erzeugung von Rübenzucker genommen. In dessen Gewinnung steht Deutschland, das rund 400 Rübenzuckerfabriken besitzt, mit fast Vg aller Rüben- Zuckerproduktion weitaus obenan. Rund die Hälfte davon geht in den Welt- Handel über (Ausfuhr fast 200 Mill. Mark). Rübenzucker tritt sogar schon mit dem Rohrzucker in dessen Heimatländern in Konkurrenz. Von den Rohrzucker erzeugenden Staaten liefern die größten Mengen in den Welthandel: Kuba, Java, Westindien und Mauritius. Rübenzucker- und Rohrzuckererzeugung kommen einander ziemlich gleicht). 4. Wein. Der Weinstock, ursprünglich am Kaukasus heimisch, ist jetzt über alle Erdteile verbreitet. Die Hauptweinländer der Erde sind: Frankreich (36%), Italien (31%) und Spanien (12%), dann folgen in weitem Abstand: Portugal, Oster- reich-Ungarn, Deutschland, Rumänien, Rußland und die Schweiz. Zu den edelsten Weinen zählen unsere Pfälzer-, Mosel- und Rheinweine. 5. Bier. Hiervon wird die größte Menge in Deutschland erzeugt und ausgeführt. Der Wert der deutschen Biererzeugung entspricht im Jahre dem einer guten Weinernte in Frankreich, er beträgt mehr als 1 Milliarde Mark. 6. Kaffee. Auf dem Gebiet der Kaffee-Erzeugung beherrscht Brasilien den Weltmarkt; es liefert von den etwa iy2 Mill. Tonnen jährlicher Ernte %; Rio und Santos sind die bedeutendsten Kaffeeausfuhrhäfen. Sonst liefern noch ansehn- liche Mengen von Kaffee: Mexiko, Zentralamerika, Venezuela, Columbia, Ecuador, Peru und die westindischen Inseln. Die Hauptausfuhrländer sind sonach amerikanische Gebiete. In Asien kommen besonders in Betracht die nieder- ländisch-ostindischen Inseln, vor allem Java. Den größten Kaffeeverbrauch haben die Union und das Deutsche Reichs). 7. Tee. Der Bedarf des Weltmarkts an Tee wird hauptsächlich gedeckt von süd- und südostasiatischen Ländern: Britisch-Jndien, Ceylon und China erzeugen % der in den Handel kommenden Mengen, dann folgen Japan und Java. Früher be- herrschte China fast allein den Markt, seit den letzten Jahrzehnten aber hat der Anbau der Teepflanze in Britisch-Jndien und Ceylon ganz außerordentlich zugenommen. Hauptgebiete des Teeverbrauchs sind Großbritannien mit Kolonien und Rußland 2). 8. Tabak. Der Tabak wurde 1584 von Amerika nach Europa gebracht und hat seither in allen Erdteilen Verbreitung gefunden. Für den Welthandel sind von Bedeutung: die Südstaaten der Union, Euba, (Havannatabak), Puerto Rico, Do- mingo (Varinas), Niederländisch - Indien (Sumatra-Deckblatt), die Philippinen (Manila) und die asiatische Türkei. *) Gesamte Rübenzuckererzeugung 1910/11......8 Mill. Tonnen Deutschlands Rübenzuckererzeugung 1910......2,3 Gesamte Rohrzuckererzeugung..........8,5 " Den größten relativen Zuckerverbrauch weist Großbritannien auf mit 46 "/„ kg auf den j'fops der Bevölkerung (in der Union 28,3, in der Schweiz 26, in Frankreich 20, in Deutschland 17 kg). Großbritannien und die Union haben auch die stärkste Zuckereinfuhr. 2) Die Kaffeeeinfuhr Deutschlands beträgt durchschnittlich 175 Mill. M. S) Der Kopfteil des Teeverbrauchs beträgt in England 2,75 kg, in Deutschland 350 g.

4. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 65

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Welthandelsgüter. 65 Baumwollerzeugung 1909 (in Millionen Ballen ä 250 kg). übrige Vereinigte Staaten Ostindien Ägypten Länder 55% (10,65) 26 o/o (5,2) 4% (0,7) 15% (2,9) Gesamtbaumwollernte der Welt 1909: 19,5 Mill. Ball. Die Baumwollindustrie ist am großartigsten in England entwickelt. Ihm folgen die Union und Deutschlands. In der deutschen Einfuhr folgt die Rohbaum- wolle dem Wert nach (1910: 561 Mill. M., Baumwollengarn 102 Mill. M.) so- fort dem Getreide. Desgleichen bilden die Baumwollwaren in der deutschen Aus- fuhr den zweiten Artikel (1910: 365 Mill. M.). Die Ausfuhr der deutschen Textilindustrie wird nur von der englischen, allerdings beträchtlich, übertroffen. b) Wolle. In die Wollerzeugung teilen sich namentlich außereuropäische Gebiete (mit über 750 Mill. kg), vor allem Australien, Britisch-Südafrika und Argentinien, mit den europäischen Ländern (etwa 35 Mill. kg): Großbritannien, Rußland, Frankreich und Spanien. Sehr bedeutend ist die Wollerzeugung auch in der Union; sie wird aber im Lande selbst verbraucht. — In der Wollindustrie zählen zu den führenden Staaten: Deutschland, Großbritannien und Frankreichs) e) Seide. An der Seidenerzeugung sind am stärksten beteiligt: China, Japan und Italien. Als Hauptländer der Seidenindustrie kommen in Betracht: Frankreich, Deutschland und die Schweiz.^) d) Flachs. In der Flachserzeugung behauptet Rußland weitaus den 1. Rang. Die beste Faser gedeiht jedoch in Belgien und Irland. In der Flachs- industrie geht Großbritannien allen andern Staaten voran. 6) Hanf. Auch an der Hanferzeugung hat Rußland den Löwenanteil mit reichlich % der gesamten Produktion; ihm zunächst steht Italien. f) Jute. Sie stammt fast ausschließlich aus Britisch-Jndien (Bengalen); ver- arbeitet wird sie zumeist in Großbritannien, Deutschland und Britisch-Jndien. 3. Gummipflanzen. Infolge der starken Nachfrage der Industrie nach Gummiprodukten stellen diese Pflanzen hohe Handelswerte dar. Die wichtigsten Gummiprodukte sind Kautschuk und Guttapercha. Die Hauptheimat des Kaut- schuks ist das Amazonasland (mit mehr als der Hälfte der Weltprodumon). In Afrika ist der stärkste Produzent der Kongostaat, auch Kamerun, Togo und Ost- afrika kommen in Betracht. Für Guttapercha, die auf der Malaiischen Halbinsel und Borneo gewonnen wird, ist Singapore der Hauptsammelplatz. Neuestens 1) Baumwollindustrie der Welt 1911: 136 Mill. Spindeln England .... 53,8 Mill. Spindeln Europäischer Kontinent 33 Mill. Spindeln Deutschland . . . 10,2 „ „ Union.....28,5 „ 2) Deutschlands Wolleinfuhr 1910: 390 Mill. M., Wollengarn 120 Mill. M.: Ausfuhr von Wollenwaren 263 Mill. M. 3) Deutschlands Einfuhr von Rohseide 1910: 147 Mill. M., Ausfuhr von Seidenwaren 183 Mill. M. ' '

5. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. uncounted

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Dunenkuste der Nordsee bei Norderney. Die Nordseeküste ist in ihrem heutigen Aussehen hauptsächlich das Werk der Winde. Die Südwestwinde haben den vom Meere abgelagerten Flugsand zu Hügeftt von 30 bis 40 m Höhe angehäuft und Sturmfluten haben diese wieder zerrissen und zu Inseln umgeformt. Wo der Sand unverhüllt zu Tage tritt, erkennt man genau die einzelnen angewehten Sand.chichten, die wie die Gesteinsschichten der Gebirge übereinander folgen. Auch in den mannigfach eingeschnittenen Erhebungen gleichen die Dünen kleinen Gebirgen. Auf den flachen Abhängen und den Kämmen der Dünen gedeihen hauptsächlich verschiedene Dünengräser,' weiter landeinwärts abgelöst von Heidekraut und dann von Kiefernaufschlag. Die Bewohner unterstützen den Pflanzenwuchs mit allen Mitteln, da er es ist, der die Dünen vor dem Wandern hindert und so die fruchtbaren Marschen schützt.

6. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 31

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Hafen Schiffahrtsanlagen wurden nach der Gründung des Reichs mit einem Aufwand von 400 Mill. Mark neu geschaffen, jene Londons find teilweise veraltet. Im Jahr kommen und gehen über 15 000 Seeschiffe und an 18 000 Flußschiffe. Die Haupteinfuhr bilden Kolonialwaren (namentlich Kaffee), Getreide, Häute, Kohlen und Petroleum. England, Nordamerika, Brasilien und Afrika find seine Hauptverkehrsländer.] Linienschiff >, Thüringen". Auch bei der Kriegsmarine haben die letzten Jahre eine außerordentliche Vergrößerung des Schiffskörpers und damit eine viel stärkere Bewaffnung und größere Geschwindigkeit gebracht, als man sie früher kannte. Unser Bild zeigt die „Thüringen", eines unserer neuesten Linienschiffe von 22 800 t, einer Länge von 166,5 m, einer Breite von 28,5 m und einer Tiefe von 3,2 m und einer Geschwindigkeit von 21 Knoten. 3*

7. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 11

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Ter geologische Aufbau des deutschen Bodens. *1 11 'L essen seiner Rinder und Pferde geht in Europa nur Rußland dem Reiche voran, tn der Schweinezucht hat es alle Länder der Erde mit Ausnahme d^xhordameri- kanischen Union überflügelt. Doch wird der Bedarf aller Viehgattungötzhcht durch c die Zucht des Landes gedeckt, sondern es ist Einfuhr erforderlich. Die Rk^M^Mchk hat ihre Hauptsitze in den Marschen und in den südlichen gebirgigen Gegenäe^be^^ sonders im Allgäu, die Pferdezucht in der Norddeutschen Tiefebene, namentlich in Hannover, Oldenburg, Mecklenburg, Schleswig-Holstein und Ostpreußen, die Schweinezucht in Westfalen, Hannover, Pommern und in der Oberpfalz, die Schafzucht ist infolge des Wettbewerbs überseeischer Länder, namentlich Austra- liens, Kaplands und Argentiniens stark zurückgegangen. Ein Hauptgebiet deutscher Schafzucht ist noch die Lüneburger Heide. Der Wert der Wolleinsuhr beträgt heute nahezu 500 Mill. Mark. d) Bewaldung. Ein Viertel des Bodens deckt der Wald. (^ Nadel-, y3 Laubwald.) Er tritt hauptsächlich in den höher gelegenen oder mit kärglicherem Boden ausgestatteten Gegenden auf, also in den Bergländern (besonders Fichten und Tannen) und in den Sandebenen Brandenburgs und Niederschlesiens (nament- lich Kiefern); in seiner ganzen Pracht zeigt er sich uns in den deutschen Mittelge- birgen, an deren Gehängen er zumeist bis zum Kamm emporklimmt und deren land- schaftliche Schönheit nicht zum geringsten Teil durch das grüne Waldkleid verursacht wird. Waldarm sind nur wenige deutsche Landstriche, so die Marschen, die Dünen- inseln und Nehrungen, die Heiden und Moore, endlich besonders kulturreiche Strecken in den Flußniederungen, z. B. am Oberrhein. Unschätzbar ist die Bedeutung des deutschen Waldes für Bewässerung und Klima des Landes, für Holzgewinnung, Gewerbe und Industrie, aber ebenso als Stätte der physischen und geistigen Erholung des Menschen. Seine Erträgnisse reichen freilich nicht im entferntesten hin, den Bedarf des deutschen Volkes an Holz zu decken. Es nimmt hierfür hauptsächlich die Holzbestände von Rußland, Schweden, Österreich-Ungarn und Rumänien in Anspruch. Trotz des hohen Stands der deutschen Landwirtschaft bedarf das Reich der Zufuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse des Auslandes. Iii. Der geologische Aufbau des deutschen Bodens. (Vgl. dazu die geologische Karte des Atlasses und den Abschnitt über Erd- geschichte Iv, S. 2sf). _ 1. Im S. des Reichs erhebt sich ein mächtiges erst in der tertiären Periode, also in der Neuzeit der Erde, entstandenes Faltengebirge, die Alpen, deren nörd- lichste Ketten zu Bayern gehören. 2. Ein großer Teil der deutschen Mittelgebirge ist der Überrest eines alten, abgetragenen, parallel zu den heutigen Alpen ziehenden Hochgebirges aus der ^?teinkohlenzeit, also dem geologischen Altertum der Erde, dessen Westflügel das französische Zentralplateau bildet. Einbrüche (Verwerfungen) und Abtragung durch Verwitterung und Erosion haben dieses alte Gebirgsland in eine Reihe unzusammen- hängender Gebirgsschollen (Horste) zerlegt, die aus Granit, Gneis und Ton- schiefer, alfo aus kristallinischen und paläozoischen Gesteinen, bestehn. Es sind dies

8. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 12

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Xi'abcu Trarbach Photographie bcr Neuen Phvtonr, (Üesellsch Stexilik Sperliit Das Rheinische Schiefer Gebirge, ein altes S ch v l l e n g e b i r g e. Traben-Trarbach mit Gräfin bürg an der Mosel. Schon ein flüchtiger Vergleich des Rheinischen Schiefergebirgs mit einer Alpenlandschaft läßt den gewaltigen Gegensatz zwischen einem jugendlichen Faltengebirge und einem alten Schollenland deutlich hervortreten. Dort die überragenden Höhen, die wundersame Mannigfaltigkeit der Gipfel und Kämme, der Gletscher und Seen, des Pflanzenkleids und der Klimaregionen, hier abgeglichene Plateau- und Bergrückenformen, langsam dahinziehende Flüsse, kleine, weltverlorene Bergsee». Die uralte» Täler der Mosel und des Rheins prangen iin Schmuck grüner Reben, sie sind dicht bevölkert, von reiche»! Berkehrslebe» durchflutet und verklärt durch den Zauber der Sage und Poesie.

9. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 37

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Tie deutschen Meere und ihre Küsten. 37 Auch fehlen nicht gute natürliche Hafenplätze; solche bieten die langgestreckten Förden von Schleswig-Holstein und die breiten Trichtermündungen der großen Ströme, an denen auch "Deutschlands Haupthandelshäsen emporgewachsen sind. Dazu ist die Nordsee durch ihre ganze Natur, insbesondere durch ihre heftigen Stürme, eine vortreffliche Schule für den Seemann. 2. Wirtschaftliche Gründe. Die starke Zunahme der Bevölkerung des Deutschen Reiches (jährlich um 800 000 Seelen) veranlaßte alljährlich Tausende unserer Landsleute zur Auswanderung in überseeische Gebiete, so daß wir schon aus diesem Grund ein lebhaftes Interesse daran haben, den Verkehr zur See auf- rechtzuerhalten, um gegebenenfalls den in der Fremde lebenden Stammesgenoffen den Schutz des Vaterlands angedeihen zu lassen^). In den überseeischen Gebieten sind in landwirtschaftlichen und gewerblichen Unternehmungen weit über 10 Milliarden deutscher Kapitalien angelegt, vor allem in Amerika; aber auch in Asrika, Australien und manchen Teilen Asiens arbeiten Hunderte von Millionen deutschen Geldes. Unsere Industrie bezieht einerseits einen großen Teil ihrer Rohstoffe (nahezu %) aus fernen Ländern, z. B. Baumwolle, Seide, Wolle, Tabak, Kautschuk, ander- seits bedarf sie der Beziehungen zu diesen Ländern für den Absatz ihrer Erzeug- niffe^). Auch unser Bedarf an Brotgetreide und Fleisch kann nicht völlig durch die deutsche Landwirtschaft gedeckt werden, und wir sind daher auf Zufuhr von auswärts, vor allem auch aus überseeischen Gebieten, angewiesen.^) Die deutsche Handelsflotte hat in den letzten Jahrzehnten so große Fort- schritte gemacht, daß sie heute in ihrer Leistungsfähigkeit unter allen Welthandels- flotten den zweiten Rang einnimmt. (S. S. 86). Der deutsche Außenhandel, der 1911 einen Gesamtwert von 17,8 Mil- liarden Mark darstellt (England 21 Milliarden Mark) und der mit jedem Jahr zunimmt, ist zum weitaus größeren Teile Seehandel; es entfallen auf ihn reich- lich 2/3 des gesamten deutschen Außenhandels. Ein erhöhtes Anrecht auf die See verleiht uns endlich die Erwerbung unseres ausgedehnten Kolonialbesitzes. 3. Geschichtliche Gründe. Wo immer deutsche Stämme an die Küste herantraten, ward das Meer für sie eine willkommene Schule der Tatkraft, der Unter- nehmnngslust und des Kriegsmuts, und die deutsche Dichtung verherrlicht neben den tragischen Kämpfen der Stämme im Binnenland in gleich hohen Tönen das Ringen der deutschen Seekönige; neben dem Nibelungenlied steht die Gudrundichtung. 1) 1907 wanderten 31696 Deutsche aus. Im Ausland leben 3 Millionen geborene Deutsche und 799 Wo Reichsangehörige. 8—9 Mill. sprechen in den Vereinigten Staaten die deutsche Sprache. 2) Einfuhrwerte wichtiger von Übersee bezogener Rohstoffe i. I. 1919: S. auch S. 36ff.) Baumwolle . . 561 Mill. Mk. Rohseide ... 147 Mill. Mk. Schafwolle . . 399 „ „ Chilesalpeter . . 134 „ Kautschuk und Palmkerne und Guttapercha . 279 „ „ Kopra ... 179 3) Einfuhr von Getreide (1910): 687 Mill. M., von Rindvieh 159 Mill. M.

10. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 64

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
64 Handelsgeographie. In der europäischen Tabakproduktion nimmt Österreich-Ungarn den ersten Rang ein. Deutschland gewinnt, abgesehen von seiner eigenen Produktion, auch aus seinen Kolonien Kamerun, Deutsch - Ostafrika und Neuguinea Tabak. Den stärksten Tabakhandel hat Bremens) Im ganzen werden im Deutschen Reich für die Genußmittel Alkohol, Kaffee und Tee gegen drei Milliarden Mark jährlich der- ausgabt. 9. Kakao. Die Hauptproduktionsgebiete des Kakaos sind amerikanische Länder und zwar: Brasilien, Ecuador, Trinidad und Venezuela; dann die portu- giesische Insel St. Thome. Deutschland deckt bereits einen Teil seines Kakaobedarfs aus seinen Kolonien^). 10. Vieh, Fleisch und tierische Fette. Die großen Ackerbauländer der außereuropäischen gemäßigten Zone, die Vereinigten Staaten, Argentinien, Uruguay, Kanada und Australien find,auch die Hauptausfuhrgebiete für Vieh, Fleisch und tierisches Fett. Den Hauptbedarf für diese Artikel haben die dichtbevölkerten westeuropäischen Staaten, namentlich auch Deutschlands. Ii. Industrie-Rohstoffe. 1. Holz ist in neuester Zeit ein Welthandelsartikel von gewaltiger Bedeutung geworden. Gegenwärtig sind die Hauptlieferanten: Österreich-Ungarn, Schweden, Rußland, die Vereinigten Staaten und Kanada. Groß ist insbesondere der Bedarf Deutschlands an Holz für seine stark ent- wickelte Holz- und Papierindustrie (Einfuhr 1910: 253 Mill. M.); letztere wird nur noch von der amerikanischen übertroffen und liefert Ys—v6 der Welterzeugung. 2. Gespinstpflanzen, a) Baumwolle. Für die Erzeugung von Baum- wolle kommen hauptsächlich drei Länder in Betracht: die Vereinigten Staaten, Britisch-Jndien und Ägypten. Ausschlaggebend ist aber die Union mit mehr als der Hälfte (über 10 Mill. Ballen) der gesamten Produktion. Neuestens gewinnt der Baumwollbau auch in unsern afrikanischen Kolonien (besonders Ostafrika und Togo) mehr und mehr an Bedeutung^). Weltwirtschaftlich betrachtet, spielt die Baumwolle unter allen Kulturpflanzen die erste Rolle. Der Wert der jetzigen jährlichen Weltproduktion an Baumwolle beträgt mindestens 5 Milliarden M. Der erste Einfuhrhafen für Baumwolle auf dem Kontinent ist Bremen, in England Liverpool; der wichtigste Ausfuhrhafen ist New Orleans. ') Das Deutsche Reich bezog 1910 für 104 Mill. Mark Rohtabake. Den größten Verbrauch auf den Kopf der Bevölkerung zeigt Holland (3,4 kg); in Deutschland beträgt der Kopfanteil 1,6 kg. 2) Kamerun lieferte 1909 schon 3431 Tonnen (für 3 Mill. M.) Kakao. 3) Die Einfuhr Deutschlands an tierischen Erzeugnissen betrug 1907 einschl. von Eiern und Butter 550 Mill. M., für Eier <des. aus Italien, Dänemark und Rußland) und Butter allein bezifferte sie sich 1910 auf 259 Mill. M.; Rindvieh wurde 1910 für 150 Mill. M. eingeführt. 4) Baumwollernten in Deutsch - Ostafrika 1910: 2500, in Togo 2000 Ballen ä 250 kg. Freilich beträgt die Einfuhr aus diesen Kolonien erst einen äußerst geringen Bruchteil der ge» samten deutschen Baumwolleinfuhr.
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